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Bedeutung des Sonnengruss & Ablauf

Surya bedeutet "die Sonne" oder "der Sonnengott" und Namaskar steht für "Gruss". Der Sonnengruss ist einer der bekanntesten Bewegungsabläufe im Yoga.


Die Sonne wärmt, spendet Licht und schenkt uns Leben. Sie ist mächtig, denn sie beeinflusst das Wetter, Tiere und die Pflanzen. Die Sonne macht uns Menschen glücklich. Das liegt daran, dass die vermehrte Sonneneinstrahlung den “Glückshormon-Cocktail” aus Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausschüttet. Dadurch fühlen wir uns automatisch glücklicher, motivierter und beschwingter.


Mit dem "Gruss an die Sonne" ehren wir diese Eigenschaften der Sonne, drücken unsere Dankbarkeit für sie aus und für das Leben, welches sie uns und allen anderen Wesen auf der Welt schenkt.


Das Üben des Sonnengrusses wird zu einem Gebet an die Sonne. Auf körperlicher Ebene drückt sich dies zum Beispiel durch das Verneigen, wie in Uttanasana (stehende Vorbeuge) aus sowie durch die gefalteten Hände vor dem Herzen.


Die Bewegungsabläufe des Sonnengrusses symbolisieren ausserdem den Lauf der Sonne.


Beim Surya Namaskar handelt es sich um eine dynamische, zügige Abfolge von zwölf Körperhaltungen. Dies sind immer dieselben, mit kleinen Variationen und sie werden stets in enger Verbindung mit dem Atem geübt.


Die Übergänge zwischen den einzelnen Übungen werden möglichst fliessend gestaltet und ohne Unterbrechung oder Anhalten ausgeführt. Wir versuchen dabei, Mula Bandha, den Beckenbodenverschluss, dauerhaft zu halten, um die Lebensenergie nach oben zu lenken und Stabilität im Körper aufzubauen. Dazu richten wir unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene Drishtis, visuelle Konzentrationspunkte, um den Fokus zu lenken und ganz im Hier und Jetzt zu bleiben.


Sonnengrüsse übt man traditionell der aufgehenden Morgensonne zugewandt. Wir in den modernen Yogarichtungen üben diese innerhalb einer Yogaklasse zu jeder Tageszeit und unabhängig der Stellung der Sonne. Sie dienen in einer gewöhnlichen Yogaklasse auch als Warm-Up für die folgende Praxis.


Du kannst den Sonnengruss so oft üben, wie du möchtest, je nachdem, wieviel Zeit du mitbringst. In einer 75-90 Minuten Yogaklasse werden, je nach Stil, fünf bis zehn Runden geübt.


Zu besonderen Anlässen, zum Beispiel zu Neujahr, üben viele Yogis 108 Runden Sonnengruss, denn die 108 ist eine heilige Zahl in der Yoga-Tradition.


WIRKUNG DES SONNENGRUSSES

Durch das Üben von Sonnengrüssen wird der gesamte Körper aufgewärmt. Wirbelsäule und Gelenke werden mobilisiert und das Herz-Kreislaufsystem angeregt. Dadurch sind wir für darauffolgende, komplexere Yoga-Haltungen gut vorbereitet. Ausserdem kräftigen Sonnengrüsse den gesamten Körper, beispielsweise durch Chaturanga Dandasana.


Surya Namaskar sind alleine für sich schon eine wunderbare Yogapraxis, bei der wir unsere Konzentration schulen, indem wir den Geist auf einen Punkt lenken, nämlich auf den Atem und die nahtlose Ausführung der einzelnen Asanas. Auch die bewusste Richtung des Blickes (Drishti) ist eine Konzentrationsübung, welche man gut beim Sonnengruss durchführen kann. So hat der Sonnengruss für mich etwas von Meditation in Bewegung.


Wir nehmen innerhalb eines Sonnengrusses so viele unterschiedliche Formen an – sei es die eines Hundes, eines Kriegers, eines Stabs oder eines Berges. Somit drückt der Sonnengruss aus, dass wir nicht durch unsere äussere Form limitiert sind und diese sich stets verändern kann.


Was bleibt, ist der Atem.

Nach der Praxis von Sonnengrüssen fühlen wir uns meist sehr lebendig und gestärkt, statt geschafft und ausgepowert. Der Kopf fühlt sich frei an und der Geist kann zur Ruhe kommen.




ASHTANGA - SURYA NAMASKAR A

SONNENGRUSS A - ANLEITUNG EINFACH

Ausgangsposition: Tadasana – Berghaltung

  • Einatmen: Urdhva Hastasana - Berghaltung, Hände nach oben

  • Ausatmen: Uttanasana – Ganze stehende Vorbeuge

  • Einatmen: Urdhva Uttanasana – Halbe Vorbeuge

  • Ausatmen: Chaturanga Dandasana – Liegestütz

  • Einatmen: Urdhva Mukha Svanasana – Heraufschauender Hund

  • Ausatmen: Adho Mukha Svanasana – Herabschauender Hund

  • Einatmen: Urdhva Uttanasana – Halbe Vorbeuge

  • Ausatmen: Uttanasana – Ganze stehende Vorbeuge

  • Einatmen: Urdhva Hastasana - Berghaltung, Hände nach oben

Endposition: Tadasana – Berghaltung


SURYA NAMASKAR A - ANLEITUNG DETAILLIERT


Aufrechter Stand. Die grossen Zehen berühren sich. Die Krone des Kopfes zieht Richtung Himmel, die Fingerspitzen Richtung Erde. Tadasana


  • Einatmen - Strecke die Arme nach oben und schaue zu deinen Fingern. Urdhva Hastasana

  • Ausatmen - Beug dich von der Hüfte weg nach vorne und unten. Lege deine Hände auf den Boden. Uttanasana

  • Einatmen - Strecke den Rücken in die Länge und schaue zum Punkt zwischen deinen Augenbrauen. Hebe deinen Kopf an. Urdhva Uttanasana

  • Ausatmen - Lege die Hände flach auf den Boden und springe nach hinten, die Ellbogen gebeugt und nahe an der Brust. Chaturanga Dandasana

  • Einatmen - Rolle auf deinen Fussspann, öffne deinen Brustkorb, ziehe die Schultern nach unten, presse in die Hände, strecke deine Arme. Urdhva Mukha Shvanasana

  • Ausatmen - Schiebe dich zurück in den herabschauenden Hund. Die Finger gespreizt, die Arme gestreckt, der Rücken ist lang und bleibt in seiner natürlichen Kurven. Die Sitzbeinhöcker ziehen Richtung Himmel. Die Beine gestreckt, die Fersen möchten Richtung Erde. Adho Mukha Shvanasana - 5 Atemzüge

  • Einatmen - Gleite nach vorne. Strecke deinen Rücken und hebe deinen Kopf an, Blick zum dritten Auge. Urdhva Uttanasana

  • Ausatmen - Beuge dich mit der Brust und der Stirn Richtung Schienbein. Uttanasana

  • Einatmen - Die Arme über die Seiten nach oben bringen, die Handflächen berühren sich. Der Blick folgt den Daumen. Schultern entspannen. Urdhva Hastasana


Ausatmen - Aufrechter Stand. Die grossen Zehen berühren sich. Die Krone des Kopfes zieht Richtung Himmel, die Fingerspitzen Richtung Erde. Tadasana


Nimm ein paar bewusste Atemzüge bevor du auf deine Matte gehst. Praktiziere drei Sonnengrüsse. Verbinde dich bewusst mit deiner Atmung und mit dem Element Erde. Wie fühlst du dich jetzt?


Wie fühlst du dich gerade? Körperlich, emotional und energetisch?


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Alles Liebe,

deine Nora




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